L.A.M.A. wirkt auf den ersten Blick wie ein simples Kartenspiel, aber wer es häufiger spielt, merkt schnell, wie strategisch jede Entscheidung sein kann. Der Reiz entsteht aus drei Faktoren: Risiko einschätzen, Timing beherrschen und die Mitspieler genau beobachten. Wenn du häufiger gewinnen möchtest oder einfach besser verstehen willst, warum manche Spieler fast immer mit weniger Minuspunkten aus der Runde gehen, findest du hier die wichtigsten Taktiken, Tipps und Spielzüge, die einen echten Unterschied machen.
Warum Strategie bei L.A.M.A. so wichtig ist
Obwohl Glück eine große Rolle spielt, entscheiden klug gesetzte Ablagen, bewusst gewählte Ausstiegszeitpunkte und das Handling mehrerer gleicher Karten über den Ausgang der Runde. Wer nur reagiert, verliert oft Punkte. Wer hingegen vorausdenkt, erkennt Situationen, in denen Ziehen, Halten oder Aussteigen einen echten Vorteil bringt.
Strategisches L.A.M.A. basiert auf drei Fragen:
- Welche Karten haben die anderen vermutlich noch?
- Wie wahrscheinlich ist es, dass ich meine Karten sinnvoll loswerde?
- Ist die nächste Karte für mich eher Risiko oder Chance?
Aus diesen Fragen ergibt sich ein Spielstil, der flexibel, aber nie zufällig ist.
Strategie 1: Gleiche Zahlen sammeln – statt blind ausspielen
Viele Anfänger machen den Fehler, jede Karte sofort loswerden zu wollen.
Erfahrene Spieler wissen:
Mehrere gleiche Zahlen bringen dir einen massiven Vorteil.
Warum?
- Sie zählen am Ende nur einmal
- Du kannst sie situativ einsetzen
- Sie blockieren deinen Punktestand weniger, als man denkt
Beispiel:
Zwei 5er + eine 5 → immer nur 5 Minuspunkte, egal wie viele davon übrig bleiben.
Es lohnt sich also, gleiche Zahlen zu halten, wenn die Ablage gerade nicht passt.
Strategie 2: Die Lama-Schleife bewusst einsetzen
Die Reihenfolge 6 → Lama → 6 ist einer der wichtigsten taktischen Bereiche des Spiels.
Wann ist sie stark?
- Wenn du viele 6er oder Lamas hast
- Wenn andere Spieler dringend niedrige Karten brauchen
- Wenn du Druck aufbauen willst, damit andere ziehen müssen
Erfahrene Spieler nutzen die Schleife, um Gegner aus dem Rhythmus zu bringen.
Oft zwingt ein gespieltes Lama die anderen zum Ziehen – und mit Pech ziehen sie weitere Lamas.
Strategie 3: Richtig einschätzen, wann du ziehen solltest
Ziehen ist Risiko und Chance zugleich.
Ziehe in diesen Situationen bewusst:
- Wenn du mehrfach dieselbe Zahl hast
- Wenn der Ablagestapel „festhängt“
- Wenn ein möglicher Lama-Zyklus gleich kommt
- Wenn du eine Karte brauchst, um später eine starke Sequenz zu spielen
Vermeide es zu ziehen, wenn:
- du viele hohe Karten hast
- der Nachziehstapel fast leer ist
- deine Hand schon „zu voll“ ist
- ein anderer Spieler offensichtlich kurz vorm Ausspielen ist
Viele Spieler verlieren Runden, weil sie eine Karte zu viel ziehen.
Strategie 4: Steige früher aus, als du denkst
Der häufigste Anfängerfehler ist das zu späte Aussteigen.
Diese Punkte sprechen fürs Aussteigen:
- Deine Karten passen nicht zur Ablage
- Du hast nur hohe Karten (5–6–Lama)
- Der Nachziehstapel ist fast leer
- Der nächste Spieler hat noch sehr wenige Karten
- Du hast bereits viele Minuspunkte angesammelt
Richtiges Aussteigen spart mehr Punkte, als du durch riskantes Weiterspielen gutmachen kannst.
Strategie 5: Bluffen beim Kartenhalten
Ein unterschätzter Aspekt von L.A.M.A. ist psychologisches Spiel.
Wenn du bewusst lange wartest, bevor du ziehst oder aussteigst, erzeugst du Unsicherheit:
- Andere ziehen unnötig
- Spieler werfen gute Karten zu früh ab
- Manche steigen aus, obwohl sie noch Optionen gehabt hätten
Das funktioniert besonders gut, wenn du selbst viele gleiche Zahlen hältst.
Strategie 6: Achte auf Karten, die wahrscheinlich schon raus sind
Beobachtung bringt enorme Vorteile.
Beispiel:
Wenn viele 1er gespielt wurden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die nächsten Spieler auch keine 1 mehr haben.
Das erlaubt dir, vorauszuplanen:
- Welche Karten du sicher spielen kannst
- Welche Karten andere kaum noch bedienen können
- Wann du Druck aufbauen musst
Achte besonders auf:
- 1er und 2er zu Beginn
- 6er in Lama-Schleifen
- Wer viele Karten zieht (höhere Lama-Wahrscheinlichkeit)
Strategie 7: Nutze das Ausspielen aller Karten als Waffe
Wenn du absehen kannst, dass du alles ausspielen kannst, ändere dein Verhalten:
- Immer offensiv spielen
- Nie aussteigen
- Andere zum Ziehen zwingen
- Druck durch Lama und 6er erhöhen
Der Bonuschip ist strategisch extrem stark, weil du damit Minuspunkte loswirst, die du später dringend brauchst.
Strategie 8: Passe dich der Spieleranzahl an
Mit 2 Spielern:
- Das Spiel ist taktischer
- Kartenbeobachtung ist viel wichtiger
- Ziehen ist riskanter
- Lama-Schleifen sind mächtiger
Mit 5–6 Spielern:
- Chaos ist höher
- Ziehen lohnt sich öfter
- Aussteigen wird wichtiger
- Du brauchst mehr Mut, um große Karten loszuwerden
Wie sich Rundenverläufe einschätzen lassen
Viele L.A.M.A.-Partien folgen Kernmustern, die erfahrene Spieler nutzen:
- Die schnelle Runde – jemand zieht kaum, spielt glatt runter, und alle anderen müssen nachziehen. Hier musst du früh entscheiden, ob du angriffslustig bleibst oder schnell aussteigst.
- Die Blockadewelle – mehrere Spieler haben die gleiche Zahl, legen ständig nach, und irgendwann gerät die Abfolge ins Stocken. Je besser du einschätzen kannst, wann diese Blockade kommt, desto sicherer bist du beim Ziehen.
- Die Lama-Dauerschleife – entsteht, wenn viele 6er und Lamas im Spiel sind. Gute Spieler erkennen, wann sich die Schleife lohnt und wann sie eher Minuspunkte erzeugt.
- Die stille Runde – niemand legt, viele steigen früh aus. Ideal, wenn du wenige unterschiedliche Karten hältst.
Wenn du diese Muster erkennst, wirst du automatisch besser darin, Risiken abzuschätzen.
Häufig gestellte Fragen zur L.A.M.A.-Strategie
Gewinnt immer derjenige, der am wenigsten zieht?
Nein. Ziehen kann extrem hilfreich sein, wenn du mehrere gleiche Zahlen sammeln willst.
Ist aggressives Spielen immer gut?
Nur, wenn du Karten hast, die du in Sequenz ablegen kannst. Sonst verlierst du leicht die Kontrolle.
Sollte ich Lamas immer sofort abwerfen?
Nein. Manchmal lohnt es sich, das Lama zu behalten, um später die 6 → Lama → 6 Schleife auszunutzen.
Ist Aussteigen feige?
Ganz im Gegenteil: Es ist eine der stärksten strategischen Entscheidungen im Spiel.
Wie viel Glück steckt wirklich drin?
Eine Menge, aber gute Spieler reduzieren Glück durch Timing, Beobachtung und Risikoabschätzung.
Zusammenfassung
Strategie bei L.A.M.A. bedeutet in erster Linie, Risiken besser einschätzen zu können. Wer gleiche Zahlen hält, Lama-Schleifen gezielt einsetzt, zum richtigen Zeitpunkt aussteigt und andere Spieler aufmerksam beobachtet, holt deutlich mehr raus als reine Glücksspieler. Kleine Entscheidungen summieren sich zu großen Vorteilen – und selbst riskante Spielzüge können langfristig sinnvoll sein, wenn sie gut geplant werden.
Fazit
L.A.M.A. gewinnt man nicht durch Zufall, sondern durch Mut, Beobachtung und kluges Timing. Wenn du lernst, die Ablage abzuschätzen, Karten zu zählen und den idealen Ausstiegszeitpunkt zu finden, wirst du viel konstanter gewinnen und deine Minuspunkte niedrig halten.