Willkommen in der wunderbaren Welt der Spiele. Es macht irre viel Spaß, in virtuelle Welten einzutauchen, keine Frage. Man wird zum Helden, Entdecker oder Baumeister, löst dabei knifflige Rätsel. Spielen ist eine magische Erfahrung für die ganze Familie. Doch die Spiele haben sich stark verändert. Sie sind nicht mehr nur auf einer Disc. Sie sind „smart“ geworden, verbinden sich mit dem Internet. Und sie lernen vom Spieler und kommunizieren mit großen Servern weltweit. Das Smartphone ist oft ein Begleiter.
Mobile Spiele sind kleine Datenstaubsauger, wobei jedes Gerät fleißig Informationen liest. Was wissen diese Spiele eigentlich über den Spieler? Diese Frage ist sehr wichtig. Die Antwort ist oft überraschend. Moderne Spiele sammeln viele Daten. Sie wissen, wann jemand spielt und sie wissen, wie lange jemand spielt. Sie analysieren vielleicht sogar Klicks. Sie kennen die genaue Mausbewegung, speichern jeden Chatverlauf. Und sie wissen, welche Freunde man hat und kennen die gekauften Spielinhalte. Sogar die Stimme wird manchmal aufgenommen. Diese Daten sind ein digitaler Schatz.
Firmen nutzen diesen Schatz für viele Dinge. Sie wollen bessere Spiele machen, wollen aber logischerweise gleichzeitig auch Geld verdienen. Die Daten der Spieler sind dafür mega nützlich. Sie werden zu Geld gemacht, man spricht von Monetarisierung.
Datenkraken im Kinderzimmer
Viele Geräte sammeln heute unbemerkt Daten. Es ist nicht nur das Spiel selbst. Smarte Konsolen hören manchmal mit, warten quasi auf ein Aktivierungswort. Virtuelle Assistenten lauschen auf Befehle. Sie speichern diese Befehle in schöner Regelmäßigkeit. Sie lernen die Stimme des Sprechers und selbst vernetztes Spielzeug kann Daten sammeln. Eine Puppe mit Mikrofon ist ein Risiko, sogar ein Teddybär mit Kamera kann leicht zu einem Problem werden.
Diese Geräte erstellen ein Profil und wissen fortan, was dem Spieler gefällt. Sie wissen vor allem auch, was der Spieler nicht mag. Der Spieler wird langsam gläsern, denn jede Aktion wird gespeichert. Das Profil wird immer genauer. Diese Profile sind sehr wertvoll, weshalb Firmen sie für gezielte Werbung wollen. Sie zeigen Anzeigen für Dinge, die man mag. Kauft ein Kind oft virtuelle Hüte? Es bekommt Werbung für mehr Hüte. Es bekommt Werbung für passende Schuhe. Das kann nützlich sein, ist aber auch sehr gruselig. Es kann Kinder manipulieren, der Kaufdruck steigt enorm. Manchmal werden Daten auch verkauft, was von mehr als 85% aller Befragten einer Umfrage abgelehnt wird.
Transparenz ist der neue Bossgegner
Es braucht dringend mehr Transparenz, denn diese bedeutet Klarheit und Offenheit. Die Spielefirmen müssen informieren und müssen es allen voran einfach direkt erklären können. Welche Daten sammeln sie genau? Wofür brauchen sie diese Daten? Wie lange werden die Daten gespeichert? Wer bekommt diese Daten noch? Sind es Partnerfirmen? Sind es Werbenetzwerke? Antworten auf diese Fragen sind nötig und die Antworten sollten echt mal leicht zu finden sein.
Sie dürfen nicht versteckt, sondern leicht zu verstehen sein. Eine klare Sprache ist Pflicht. Heute verstecken sich diese Infos oft. Sie stehen in langen Datenschutzbestimmungen und wirklich niemand liest diese langen Texte. Klar, bei oftmals mehr als zwanzig Seiten. Wollen die Nutzer wirklich, dass ihr Spielstil analysiert wird? Die Welt der Online Unterhaltung ist hier ein gutes Beispiel. Genau wie dem Online Casino, wo Transparenz gang und gäbe ist, allein schon um die Sperrdatei zu umgehen, sollte hier die Kontrolle beim Nutzer bleiben und es braucht einfache Zusammenfassungen.
Die digitale Festung bauen
Die Nutzer sind Datenkraken nicht hilflos ausgeliefert, denn man kann sich schützen und die eigenen Daten verteidigen. Jeder Einzelne kann etwas tun, und der erste Schritt ist das Bewusstsein: man muss wissen, dass Daten gesammelt werden, neugierig bleiben, kritisch denken und wenn möglich, sofort handeln. Ein Blick in die Einstellungen der Spiele oder die Menüs der Konsole hilft, denn dort finden sich oft, wenn auch gut versteckt, Datenschutzoptionen, die man aktiv suchen und viele unnötige Datensammlungen abschalten kann.
Bewegungsdaten müssen selten geteilt werden, das Mikrofon sollte nur beim Chatten aktiv sein, und personalisierte Werbung lässt sich meist deaktivieren, generische Werbung ist ohnehin weniger aufdringlich. Starke, einzigartige Passwörter und ein Passwortmanager schützen zusätzlich, und Zwei-Faktor-Authentifizierung ist ein weiterer wichtiger Schritt. Das Thema betrifft auch die Familie: Eltern sollten mit ihren Kindern über die Gefahren des Internets sprechen, zeigen, wie man sicher spielt. Denn Wissen bleibt am Endes des Tages die beste Verteidigung.
Die Zukunft des sicheren Spielens
Die Technologie schläft niemals, und neue Geräte bringen neue Herausforderungen. Virtual-Reality-Brillen etwa können Augenbewegungen verfolgen, den Blickverlauf erkennen, vielleicht sogar den Puls messen und Emotionen deuten, während Augmented Reality das Wohnzimmer scannt, Möbel und Bilder an der Wand erkennt und daraus einen 3D-Plan der Wohnung erstellt. Also alles Daten, die besonders persönlich sind. Der Umgang damit muss gelernt sein, es braucht neue Regeln für neue Technologien, und die Entwickler tragen Verantwortung. Zum Glück gibt es in Europa Gesetze wie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die Bürgern Rechte gibt: das Recht auf Auskunft, auf Löschung und auf das Vergessenwerden.
Firmen müssen offenlegen, was sie wissen, und Daten auf Wunsch löschen. Spieleentwickler sollten „Privacy by Design“ anwenden, also Datenschutz von Anfang an einbauen – Sicherheit darf kein nachträglicher Gedanke sein. Spielen soll Spaß machen, ohne ständige Sorgen, doch Klugheit bleibt wichtig: Spieler sind nicht nur Spieler, sondern digitale Bürger, deren Daten wie ein Schatz behandelt werden müssen. Die Kontrolle sollte beim Nutzer liegen, also fordert Transparenz von den Herstellern, nutzt eure Rechte, denn sicheres Spielen bringt die meiste Freude.