Spielanleitung für 6 nimmt! – Regeln, Ablauf und Tipps zum Kartenspiel-Klassiker

6 nimmt! ist eines dieser Spiele, die einfach aussehen, aber überraschend viel Taktik erfordern. Kaum ein Kartenspiel schafft es, mit so wenigen Regeln so viel Spannung zu erzeugen. Ob zu zweit oder mit zehn Spielern – jede Runde ist ein kleines Nervenbündel aus Strategie, Timing und Glück. In dieser Anleitung erfährst du alles, was du über 6 nimmt! wissen musst: Regeln, Spielverlauf, Wertung und clevere Tipps für den Sieg.

Was ist 6 nimmt!?

6 nimmt! ist ein Kartenspiel des Autors Wolfgang Kramer, das 1994 erstmals erschien und seitdem ein moderner Klassiker ist. Es wurde mit dem „Deutschen Spielepreis“ ausgezeichnet und zählt heute zu den beliebtesten Familienspielen weltweit. Ziel ist es, möglichst wenige Karten (und damit Minuspunkte) zu sammeln. Der Name kommt daher, dass jede Reihe nur fünf Karten aufnehmen darf – die sechste Karte „nimmt“ die Reihe.

6 nimmt! Spielregeln steht hier für alles, was du brauchst, um das Spiel zu verstehen und direkt loszulegen.

Das Spielmaterial

Das Kartenspiel besteht aus 104 nummerierten Karten von 1 bis 104. Jede Karte hat zusätzlich kleine Stierköpfe in einer Ecke – sie stehen für Minuspunkte. Die Anzahl der Stierköpfe unterscheidet sich je nach Karte:

KartennummerAnzahl der StierköpfeBedeutung
Vielfache von 5 (z. B. 5, 10, 15 …)2Kleine Minuspunktefallen
Vielfache von 10 (z. B. 10, 20, 30 …)3Noch gefährlicher
Vielfache von 11 (z. B. 11, 22, 33 …)5Sehr riskante Karten
Die Karte 557Höchststrafe – sie ist die schlimmste Karte im Spiel
Alle anderen Karten1Normale Minuskarte

Spielvorbereitung

Je nach Spielerzahl werden alle 104 Karten gut gemischt. Jeder Spieler erhält 10 Karten. Die restlichen Karten kommen beiseite. Vier Karten werden offen in die Tischmitte gelegt – sie bilden die Startkarten der vier Reihen. Das Spielfeld besteht also aus vier Reihen, unter denen später weitere Karten gelegt werden.

Spielablauf

Eine Runde 6 nimmt! läuft in mehreren Phasen ab. Alle Spieler spielen gleichzeitig und decken ihre Karten gleichzeitig auf – das sorgt für Spannung und Überraschung.

1. Karte auswählen

Jeder Spieler wählt eine Karte aus seiner Hand und legt sie verdeckt vor sich ab. Wenn alle gewählt haben, werden die Karten gleichzeitig aufgedeckt.

2. Kartenreihen bilden

Nun werden die aufgedeckten Karten in aufsteigender Reihenfolge abgelegt. Die kleinste Karte wird zuerst angelegt, dann die nächstgrößere und so weiter. Jede Karte wird an die Reihe angelegt, deren letzte Karte am nächsten unter der Zahl der ausgespielten Karte liegt – aber nicht größer ist. Beispiel: Liegt in einer Reihe zuletzt die 42 und du spielst die 47, dann passt sie dort gut hin, weil 42 die nächstkleinere Karte ist.

3. Sechste Karte? Reihe „nimmt“!

Wenn eine Reihe bereits fünf Karten enthält und eine sechste Karte dort angelegt werden müsste, nimmt der Spieler die ganze Reihe auf und legt seine ausgespielte Karte als neue Startkarte hin. Die gesammelten Karten kommen auf den eigenen Stapel und bringen Minuspunkte entsprechend der Stierköpfe.

Runde beenden und neue Runde starten

Nachdem alle Spieler ihre 10 Handkarten ausgespielt haben, ist die Runde vorbei. Dann werden die Minuspunkte gezählt. Jede Karte mit Stierköpfen bringt so viele Minuspunkte, wie Stierköpfe darauf sind. Die Punkte werden notiert, danach startet eine neue Runde, bis ein Spieler eine bestimmte Punktzahl erreicht – meist 66 Punkte. Der Spieler mit den wenigsten Punkten gewinnt.

Beispiel für einen Spielzug

Auf dem Tisch liegen die Reihen mit den letzten Karten: 12 – 37 – 54 – 89. Du hast die Karte 42. Da 37 die nächstkleinere Karte ist, musst du sie an die 37-Reihe anlegen. Jetzt sieht die Reihe so aus: 12 | 37 | 42. Später spielt ein anderer die Karte 45 – sie kommt auch in diese Reihe, weil sie zwischen 42 und 54 liegt. Wenn dann noch jemand 53 spielt, ist das die fünfte Karte – danach ist Schluss. Die nächste Karte, die dort liegen müsste (z. B. 57), nimmt die Reihe.

Varianten und Spieleranzahl

6 nimmt! funktioniert mit zwei bis zehn Spielern. Die Dynamik ändert sich je nach Gruppengröße.
Bei zwei bis drei Spielern ist das Spiel sehr taktisch und fast planbar. Bei vier bis sechs Spielern entsteht der ideale Mix aus Strategie und Chaos. Bei sieben bis zehn Spielern wird es unberechenbar, da niemand mehr genau weiß, welche Karten im Spiel sind.

Es gibt außerdem einige spannende Varianten:
Die Profivariante – jede Runde werden Karten nach Zahlen sortiert gelegt, aber Spieler dürfen reihum entscheiden, welche Reihen zuerst abgelegt werden.
6 nimmt! Junior – eine kindgerechte Version mit vereinfachten Regeln und Tiermotiven.
11 nimmt! – eine strategischere Variante mit zusätzlichen Sonderkarten.

Strategische Tipps für 6 nimmt!

1. Hohe Karten sind nicht automatisch gut

Viele denken, hohe Karten seien sicher – aber sie können dich leicht zwingen, eine ganze Reihe zu nehmen. Spiele sie nur, wenn du sicher bist, dass sie irgendwo hineinpassen.

2. Plane Reihen gezielt

Achte auf die Endzahlen in den Reihen. Wenn du siehst, dass mehrere nahe Karten bereits gespielt sind, kannst du einschätzen, welche Reihen gefährlich werden.

3. Kleine Karten retten dich

Manchmal lohnt es sich, früh eine kleine Karte zu spielen, um später mehr Spielraum zu haben. Kleine Karten können auch taktisch genutzt werden, um Reihen aufzufüllen, ohne Minuspunkte zu riskieren.

4. Rechne mit Chaos

Bei vielen Spielern ist Kontrolle fast unmöglich. Dann zählt Bauchgefühl oder Bluff. Versuche abzuschätzen, welche Zahlen andere wahrscheinlich spielen.

5. Zähle mit

Wenn du dir merkst, welche hohen oder niedrigen Karten schon draußen sind, kannst du gezielter planen. Das ist besonders in kleinen Runden hilfreich.

Der Reiz von 6 nimmt!

6 nimmt! lebt vom Nervenkitzel: Jeder Zug ist ein Risiko, jede Karte kann alles verändern. Es ist eines dieser Spiele, bei denen Strategie und Glück perfekt ausbalanciert sind. Ob mit Freunden, Familie oder als Partyspiel – es funktioniert in jeder Runde. Viele bezeichnen es als „Mathe-Spiel ohne Mathe“, weil es vorausschauendes Denken schult, ohne trocken zu wirken. Und der Spaßfaktor steigt mit jeder Runde, in der jemand laut stöhnt, weil er eine Reihe nehmen muss.

Zusätzlicher Tipp: Mit Kindern oder Einsteigern spielen

Wenn du mit jüngeren Spielern spielst, kannst du die Punktzahl anpassen – etwa bis 33 Punkte, um das Spiel kürzer zu machen. Auch die Regel, wann eine Reihe genommen werden muss, lässt sich leicht erklären: „Wer die sechste Karte legt, bekommt die Reihe.“ Kinder lernen so spielerisch logisches Denken, Zahlverständnis und Taktik – und lachen garantiert mit, wenn jemand die „falsche“ Karte legt.

Häufige Fragen zu 6 nimmt!

Wie viele Karten bekommt jeder Spieler?

Jeder Spieler erhält zu Beginn einer Runde zehn Karten. Danach werden vier offene Karten in die Mitte gelegt – sie starten die vier Reihen.

Was passiert, wenn meine Karte kleiner ist als alle Reihen?

Dann darfst du selbst entscheiden, welche Reihe du nimmst. Du bekommst deren Karten und Minuspunkte und legst deine Karte als neue Startkarte aus.

Wann endet das Spiel?

Das Spiel endet, sobald ein Spieler 66 Punkte oder mehr erreicht. Der Spieler mit den wenigsten Punkten gewinnt.

Kann man 6 nimmt! zu zweit spielen?

Ja, das funktioniert sehr gut. In Zweier-Runden ist das Spiel viel planbarer und taktischer, da du besser abschätzen kannst, was der andere spielt.

Wie viele Karten hat das Spiel 6 nimmt!?

Das Spiel besteht aus insgesamt 104 Karten, nummeriert von 1 bis 104. Jede Karte zeigt zusätzlich Stierköpfe, die Minuspunkte darstellen. Die Anzahl der Stierköpfe variiert je nach Kartennummer – manche Karten bringen nur einen Minuspunkt, andere gleich mehrere. Dadurch entsteht der taktische Reiz, denn nicht jede Karte ist gleich gefährlich.

Wie viele Karten bekommt jeder Spieler am Anfang?

Zu Beginn einer Runde erhält jeder Spieler 10 Karten auf die Hand. Danach werden vier Karten offen in die Tischmitte gelegt – sie bilden die Startkarten der vier Reihen. Diese Reihen werden während des Spiels erweitert, bis eine sechste Karte gelegt werden müsste und eine Reihe „genommen“ werden muss.

Was passiert, wenn meine Karte kleiner ist als alle ausliegenden Reihen?

Wenn deine Karte kleiner ist als die letzte Karte aller vier Reihen, darfst du selbst entscheiden, welche Reihe du nimmst. Du erhältst alle dort liegenden Karten und kassierst ihre Stierköpfe als Minuspunkte. Deine gespielte Karte wird dann die neue Startkarte dieser Reihe. Hier ist also gutes Timing entscheidend, um möglichst wenige Minuspunkte zu sammeln.

Wann endet eine Runde bei 6 nimmt!?

Eine Runde endet, wenn alle Spieler ihre 10 Handkarten ausgespielt haben. Anschließend werden die Minuspunkte gezählt. Danach beginnt eine neue Runde, bis ein Spieler insgesamt 66 oder mehr Punkte erreicht hat. Der Spieler mit den wenigsten Punkten gewinnt das gesamte Spiel.

Wie funktioniert die Punktewertung genau?

Jede Karte hat zwischen 1 und 7 Stierköpfe. Am Ende einer Runde zählst du alle Stierköpfe auf deinen gesammelten Karten. Diese Zahl entspricht deinen Minuspunkten. Es lohnt sich also, riskante Züge zu vermeiden und nur dann Reihen zu nehmen, wenn es unvermeidlich ist.

Wie viele Spieler können bei 6 nimmt! mitspielen?

Das Spiel ist für 2 bis 10 Spieler geeignet. Bei wenigen Spielern ist es sehr planbar und strategisch, bei vielen Spielern dagegen chaotisch und unberechenbar. Der Spaß bleibt aber in jeder Runde erhalten, egal ob du zu zweit oder mit einer großen Gruppe spielst.

Ist 6 nimmt! ein reines Glücksspiel?

Nein, 6 nimmt! ist eine Mischung aus Glück, Strategie und Psychologie. Zwar kannst du nicht wissen, welche Karten deine Mitspieler legen, aber du kannst Muster erkennen und Wahrscheinlichkeiten einschätzen. Erfahrene Spieler behalten den Überblick über hohe und niedrige Karten und planen clever voraus.

Gibt es Varianten oder Erweiterungen zu 6 nimmt!?

Ja, es gibt einige spannende Varianten. Besonders bekannt ist 11 nimmt!, eine strategischere Version mit Sonderkarten. Außerdem gibt es die Jubiläumsausgabe mit neuen Regeln sowie das 6 nimmt! Brettspiel, das die Grundidee auf ein Spielbrett überträgt. Auch eine vereinfachte Junior-Version für Kinder ist erhältlich.

Kann man 6 nimmt! auch zu zweit spielen?

Ja, das Spiel funktioniert zu zweit sehr gut. Es wird dann deutlich taktischer, weil du besser einschätzen kannst, welche Karten dein Mitspieler legt. In Zweierpartien ist das Spiel kontrollierter und strategischer, da weniger Zufall im Spiel ist.

Gibt es eine ideale Strategie zum Gewinnen?

Die beste Strategie hängt von der Spielerzahl ab. In kleinen Gruppen ist vorausschauendes Denken wichtig: Achte auf Zahlenabstände und versuche, sichere Reihen zu bedienen. In großen Gruppen dagegen lohnt es sich, flexibel und intuitiv zu spielen, da die Kartenlage oft unvorhersehbar ist. Wer ruhig bleibt und das Risiko geschickt einschätzt, hat meist die Nase vorn.

Wie kann man das Spiel mit Kindern einfacher gestalten?

Für Kinder kann man die Punktzahl zum Spielende verringern, zum Beispiel auf 33 Punkte statt 66. Außerdem lässt sich die Regel vereinfachen, indem man die Bedeutung der Stierköpfe erklärt: Jede Karte mit einem Stierkopf ist „schlecht“, mehrere Stierköpfe sind „besonders schlecht“. So verstehen auch Jüngere das Prinzip schnell und haben Spaß am Spiel.

Warum ist 6 nimmt! so beliebt?

Weil es leicht zu lernen, schnell zu spielen und immer wieder spannend ist. Keine Runde verläuft gleich, und jeder Spieler kann vom Glück oder Pech anderer profitieren. 6 nimmt! funktioniert mit Familie, Freunden oder auf Partys – und sorgt immer für Lacher, Überraschungen und Diskussionen über „diese eine Karte, die alles verändert hat“.

Gibt es Erweiterungen oder Varianten?

Ja. Neben 11 nimmt! gibt es auch 6 nimmt! Jubiläumsausgabe und 6 nimmt! Brettspiel, die zusätzliche Regeln, Jokerkarten und Sonderaktionen enthalten.

Ist Glück wichtiger als Strategie?

Beides spielt eine Rolle. Mit Erfahrung lernst du, Risiken einzuschätzen und günstige Zeitpunkte für hohe oder niedrige Karten zu finden. Langfristig gewinnen meist die Spieler, die ruhig und analytisch bleiben.

Zusammenfassung

6 nimmt! ist ein zeitloser Kartenspiel-Klassiker, der leicht zu lernen, aber schwer zu meistern ist. Jeder Zug ist eine Entscheidung zwischen Sicherheit und Risiko. Mit den richtigen Strategien, einem guten Gedächtnis und einem Schuss Humor wird jede Partie unvergesslich. Ob als Familien-, Reise- oder Partyspiel – 6 nimmt! bleibt ein Dauerbrenner, der in keiner Spielesammlung fehlen darf.

Fazit

6 nimmt! beweist, dass einfache Regeln oft die besten Spiele hervorbringen. Das clevere Zahlenspiel vereint Glück, Strategie und Spannung in jeder Runde. Ob du lieber sicher spielst oder auf Risiko gehst – jedes Mal entwickelt sich eine neue Dynamik. Und genau das macht 6 nimmt! so genial. Probiere es aus – und finde heraus, ob du das Chaos beherrschst oder von den Stierköpfen besiegt wirst.

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