Targi Regeln in unter zehn Minuten erklärt, damit du direkt zwischen Dünen und Datteln loslegen kannst.
Du suchst eine klar verständliche Anleitung, um noch heute die erste Karawane über den Spielplan zu schicken? Dann schnapp dir einen Tee mit viel Zucker, lehn dich zurück – und in ein paar Minuten weißt du, warum Targi trotz kompakter Box so groß in Strategie ist.
Wie funktioniert Targi überhaupt?
Das Zwei-Personen-Spiel von Andreas Steiger simuliert den typischen Basarhandel der Tuareg: Wir setzen je drei Stammesfiguren an die Randkarten, kreuzen deren Blickrichtungen im Inneren und führen anschließend die Aktionen der betroffenen Karten aus. Klingt abstrakt? Stimmt! Aber genau dieser Mechanismus verwandelt jeden Zug in ein kleines Positionspuzzle, bei dem du Waren sammelst, um schließlich wertvolle Stammeskarten zu kaufen. Ergebnis: stetiges Kopf-an-Kopf-Rennen um Siegpunkte, das nie in endlose Grübelei ausufert.
Was macht die Targi Regeln so besonders?
Erstens überrascht die Klarheit: Jede Phase greift logisch ineinander, ohne Tabellenwälzen im Regelheft. Zweitens zwingt dich das Kreuzprinzip, sowohl offensiv als auch defensiv zu planen – wer nur seine eigene Auslage im Blick behält, überlässt dem Gegenüber oft die besten Schnittpunkte. Drittens bleibt der Spannungsbogen bis zur letzten Runde hoch, weil Nachschub, Räuberkarte und Stammeskartenstapel ein feines Tempo vorgeben und kaum „tote“ Züge zulassen.
Zug für Zug: Der Rundenablauf
Direkte Antwort gefällig? So läuft jede Runde ab – einmal verinnerlicht, spielt ihr fast schon im Automodus:
Phase | Aktion | Tipp aus der Praxis |
---|---|---|
1. Figuren setzen | Abwechselnd je 1 Stammesfigur auf Randkarte ohne Blockade | Randfelder 3 & 9 gerne früh besetzen – Rohstoffnachschub! |
2. Kreuzpunkte bilden | Gedanklich Linien zwischen gegenüberliegenden Figuren ziehen; Schnittpunkte markieren | Vorher checken, ob du damit dem Gegner unbeabsichtigt ein Geschenk machst |
3. Karten abhandeln | Reihenfolge frei wählbar: erst Rand-, dann Innenkarten | Kombos suchen: Salz → Gold → Stammeskarte spart einen Zug |
4. Räuber prüfen | Jede dritte Runde wird geplündert – bezahle geforderte Ware oder verliere Punkte | Plane Vorrat rechtzeitig ein, statt in Panik Datteln zu verschleudern |
5. Aufräumen | Lege gekaufte Stammeskarten rechtsbündig; fülle freie Plätze nach | Reihenboni (drei Symbole) nicht vergessen: Sie sichern oft den Sieg |
Dieser Ablauf sitzt nach einer Partie – und plötzlich spielt ihr in 45 Minuten locker zwei Matches hintereinander. 🙂
Typische Fehler – und wie du sie vermeidest
„Ich hab zu spät bemerkt, dass mir Gold fehlt!“ – passiert jedem. Stell dir früh die Frage: Welche Stammeskarte will ich diese Runde sicher kaufen? Dann rückwärts planen – Waren, Kreuzpunkt, Randfeld. So vermeidest du teure Umwege. Weitere Stolpersteine:
- Salz-Überschuss: Klingt harmlos, bremst aber, weil Salz allein kaum Stammeskarten bezahlt. Tausche es rechtzeitig.
- Räuberkarte ignorieren: Die dritte, sechste und neunte Runde tun weh, wenn du knapp kalkulierst. Halte immer einen Mini-Puffer.
- Reihenboni vergessen: Drei gleichfarbige Stammeskarten geben +4 Punkte. Dieser Bonus gewinnt Partien – und wird doch oft übersehen.
Strategische Tipps für den Sandmarkt
Klar, jeder Spielzug hängt vom Kartenauslage-Glück ab. Trotzdem kannst du viel steuern:
Gold ist König: Drei Gold zahlen jede Stammeskarte – sichere dir das Edelmetall früh. Ein zielgerichteter Goldtausch bringt mehr als drei kleine Warenplünderungen.
Tempo statt Hamstern: Eine volle Warenleiste sieht sexy aus, aber Punkte machen nur Stammeskarten. Lieber schneller kaufen als alles sammeln.
Blocken mit Stil: Manchmal kostet dich ein Blockfeld zwar einen Zug, raubt dem Gegner aber eine Top-Karte. Lohnt sich, wenn ihr in der Endwertung Kopf an Kopf liegt.
Stammeskarten-Synergien: Blaue Karten liefern dauerhafte Rabatte, braune Sofortpunkte. Kombiniere beides, um Stabilität plus Kick zu erhalten.
Frage an dich: Riskierst du gern waghalsige Gold-Runs – oder streust du lieber kleine, sichere Punkte? Schreib’s in die Kommentare und wir diskutieren deine Lieblingsroute!
Erweiterung „Die Händler“ – lohnt sich das Upgrade?
Kurzfassung: Ja, wenn du Abwechslung suchst, aber kein Fan von Regelballast bist. Die Erweiterung fügt Wasser als Ressource, Kamele als flexible Figuren und neue Stammeskarten hinzu. Das macht das Puzzle eine Idee komplexer, bleibt aber voll kompatibel mit der Originaltaktik. Meine Erfahrung aus rund 20 Partien: Die Händler verlängern das Spiel nur um wenige Minuten, bieten jedoch neue Denksportaufgaben, ohne das elegante Grundspiel zu überfrachten. Für Vielspieler klare Empfehlung, Gelegenheitsspieler können erst einmal beim Basis-Set bleiben.
Fazit: Von der ersten Dattel zur Meisterkarawane
Targi liefert dir in handlicher Box ein Duell, das zugleich planbar und interaktiv bleibt. Durch das Kreuzprinzip entsteht ständig die Frage, ob du lieber eigene Ziele verfolgst oder dem Gegenüber Sand in das Getriebe kippst. Wenn du Eurogames magst, aber nicht den ganzen Abend investieren willst, bist du hier goldrichtig. Zwei Regeln verinnerlichen – und schon balancierst du Datteln, Salz, Pfeffer wie ein Profi übers Tableau. Ich wette, nach drei Partien nennst du dich selbstironisch „Sultan der Siegpunkte“ und freust dich schon auf die Revanche. 😉
Häufige Fragen zu Targi
Wie lange dauert eine Partie wirklich?
Zu zweit mit etwas Erfahrung seid ihr in 45–50 Minuten durch, Pausen fürs Fachsimpeln eingerechnet.
Kann ich Targi mit Kindern spielen?
Ab zehn Jahren klappt es gut, wenn du die Kreuzpunkt-Logik geduldig erklärst. Jüngere verlieren oft den Überblick.
Gibt es eine Solo-Variante?
Ja – die offizielle Solo-Version kommt mit klaren Automa-Regeln im Netz. Anspruchsvoll, aber überraschend fair.
Welche Ware ist am wertvollsten?
Gold. Weil es jede Stammeskarte bezahlt und rarer nachkommt.
Wie oft darf ich Waren tauschen?
Beliebig oft, solange eine Aktion das erlaubt. Plane den perfekten Tauschzug vor, um nichts liegenzulassen.
Muss ich jede Räuberkarte bezahlen?
Nein, du kannst Siegpunkte abgeben. Aber das fühlt sich an wie eine Dattel in den Wüstensand werfen – schmerzhaft und unnötig.